Alles umsonst im Internet?
Das etwas hinterhältige Geschäftsmodell des Internets.
TIPP: Auch in den anderen Kursen finden Sie kostenlose Anleitungen.
Die „freien“ Lektionen erkennen Sie am geöffneten Schloss.
Riesige Konzerne steuern und verwalten das Internet (von „beherrschen“ möchte ich jetzt – noch – nicht sprechen). Auf der einen Seite investieren sie Unsummen in die Infrastruktur, beschäftigen tausende Mitarbeiter und verdienen dabei auch noch gaaaanz viel Geld.
Auf der anderen Seite: 
Wir (die Anwender) bezahlen für diese Angebote im Internet oftmals keinen Cent! Aber wie funktioniert das dann?
Und was macht diese Ich-will-alles-haben-aber-nichts-dafür-bezahlen-Mentalität mit/aus unserem Leben?
Schauen wir uns doch einfach mal die Möglichkeiten und Angebote an, wie mit einer „kostenlosen“ App Geld verdienet wird:

1. Eingeschränkte Funktionalität
Die App bzw. das Spiel gibt es in zwei unterschiedlichen Versionen. In der kostenlosen Version sind aber viele Funktionen gar nicht oder nur eingeschränkt verfügbar. So wirklich befriedigend ist das nicht. Soll es ja auch gar nicht. Diese Version soll Sie lediglich dazu überreden, die sogenannte Vollversion zu kaufen (= ein sogenannter InApp-Kauf). Wird das richtig und fair kommuniziert, dann spricht nichts gegen dieses Modell.
2. Zeitlich begrenzte Nutzungsdauer
Hier können Sie alle Funktionen nutzen und die App bzw. das Spiel auf Herz und Nieren testen – aber nur für eine bestimmte Zeit. Das halte ich für eine gute Möglichkeit, um alle Funktionen prüfen zu können.
3. InApp-Käufe
Diese Version gibt es häufig bei Spielen, aber nicht nur da. Eine Freischaltung von wichtigen Funktionen, neuen Spielebenen, Ausrüstungen oder Waffen gibt es erst mit einer kostenpflichtigen Erweiterung – oftmals auch verbunden mit einem Abo. Bitte aufpassen!
4. Werbung
Die App zeigt während des Betriebs immer wieder Werbeeinblendungen. Manchmal nur klein am Rand und dann auch wieder bildschirmfüllend. Glauben Sie mir, das kann echt nervig sein, wenn Sie gerade „mitten drin“ sind. Aber das ist ja Sinn und Zweck der Übung …
Aber zumindest ist damit jedem klar, wie hier Geld verdient wird. Ich finde, das ist eine gute Idee, um zu prüfen, ob die App meinen Wünschen entspricht – und mich damit von ihrer Qualität zu überzeugen. Gegen die Zahlung einer Gebühr (= InApp-Kauf) wird die Werbung dauerhaft ausgeblendet.
5. Alles umsonst = Datensammler?
Die App sammelt mehr oder weniger heimlich Ihre persönlichen Daten, zeichnet Ihr Benutzerverhalten auf und erstellt daraus ein umfangreiches Kundenprofil. Die wohl bekanntesten Vertreter dieser Zunft sind Google, Facebook und WhatsApp. Hier erhalten Sie viele Funktionen für NULL Euro.
ABER: Hier bezahlen Sie mit Ihren persönlichen Daten. Jedes Mal, wenn Sie im Internet unterwegs sind oder die App nutzen, werden Ihre Aktivitäten aufgezeichnet und daraus ein umfangreiches Profil erstellt. Das wiederum wird zusammen mit vielen anderen Profilen an Werbetreibende und „andere Interessenten“ vermietet – meistens „nur“ zu Werbezwecken.
Bei mir persönlich gehen da alle Alarmglocken an, wenn eine App mit großem Funktionsumfang dauerhaft kostenlos angeboten wird.
Sie könnten jetzt natürlich sagen: Ist mir doch egal. Selber schuld, wenn der Hersteller/Entwickler kein Geld dafür verlangt.
Aber mal ganz ehrlich: Wie viele Menschen/Firmen kennen Sie, die so etwas machen? Wann haben Sie das letzte Mal etwas von einer Firma geschenkt bekommen? Einfach so, ganz ohne Gegenleistung? Jedes Unternehmen benötigt Einnahmen, um die laufenden Kosten zu decken und Gewinn zu erwirtschaften.

Fazit
Sie sehen schon: So wirklich umsonst sind kostenlose Apps gar nicht, die Bezahlung erfolgt einfach auf andere Weise. Die wertvollste Währung im Internet sind Ihre ganz persönlichen Daten. Dass diese an Werbetreibende vermietet werden, kann ich ja vielleicht noch akzeptieren. Dass damit aber auch mein Leben massiv beeinflusst wird – das geht gar nicht! Mehr dazu in diesem Beitrag.
Deshalb bin ich persönlich gerne bereit, den Hersteller/Entwickler für seine Arbeit zu bezahlen. Ein faires Geschäft für beide Seiten. Zudem unterstütze ich damit die Weiterentwicklung der App. Leider ist diese Art der Geschäfte mit gegenseitiger Wertschätzung nicht mehr so angesagt und die „Geiz ist geil“-Mentalität verdrängt das vernünftige Miteinander immer mehr.
Beim Kauf einer App habe ich zumindest das Gefühl, dass es hier nicht ausschließlich um meine Daten geht – überprüfen kann ich das oftmals nicht.
Aber bei manchen Apps sehen Sie es schon an den erforderlichen Freigaben:
Wieso benötigt eine App für Klingeltöne Zugriff auf mein Adressbuch?
Oder warum möchte der Messenger meine Standortdaten?
Spätestens jetzt sollten Sie über eine Alternative nachdenken.
WICHTIG:
Das bedeutet nicht, dass alle kostenlosen Apps schlecht sind oder betrügerische Absichten verfolgen – aber Sie sollten immer genau hinschauen. 
Laden und installieren Sie bitte nicht einfach jede kostenlose App – auch wenn es noch so verlockend sein mag.
Vielleicht noch ein Wort zu ABOs:
Ein wirklich nerviger Trend, der immer weiter um sich greift. Passen Sie gut auf und prüfen Sie das Angebot, bevor Sie auf „Kaufen“ tippen – und plötzlich auf längere Zeit zu Zahlungen verpflichtet sind!