Geschichten, die das Leben schreibt
In diesem Fall ist es meine eigene …

Vom Elektriker zum Buchautor.
In nur 30 Jahren!

Ein bunter Hund

Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie ein Eierkocher funktioniert? Warum so viele Tasten auf der Fernbedienung für den Fernseher sind? Und wieso dieser eine Schraubverschluss so schwer aufgeht? Ich schon. Schon immer.

Auch über Sachen, mit denen ich eigentlich nichts zu tun habe. Ich wollte einfach wissen, wieso und warum etwas funktioniert. Dabei war es nicht unbedingt die Theorie, die mich faszinierte, sondern die praktischen Auswirkungen. Die Kleinigkeiten des Alltags eben. All die Technik, die uns umgibt.

Bereits in jungen Jahren hab ich alles Mögliche zerlegt, „geprüft“, umgebaut und wieder zusammengesetzt – meistens mit Erfolg. Aber nicht immer zur Freude meiner Eltern. So wurde aus einem Brett vom Schreiner eine E-Gitarre und das Küchenradio zum Verstärker – das hat tatsächlich auch einige Tage ganz wunderbar funktioniert.

Dann ging es Schlag auf Schlag: 

Bastler, Elektroniker, Plattenaufleger (DJ), Toningenieur, Akustiker, Technik-Planer, Musiker, Hausbauer, Verpackungskünstler, Audio-Spezialist, Entwickler, Problemlöser, Vertriebsleiter, Technischer Redakteur, Vater von zwei tollen Kindern und seit 2014 Buchautor im Eigenverlag.

Meine erste Bedienungsanleitung

habe ich Mitte der 90er Jahre geschrieben. Sie war 12 Seiten lang und beschrieb die Bedienung eines Mischpultes, das ich mitentwickelt hatte. Und seit dieser Zeit hat mich das Thema nicht mehr losgelassen.

Mit dem Studium zum Technischer Redakteur habe ich 2007 den Grundstein für die Bücher von Die!Anleitungen gelegt. Aber bis dahin war es noch ein weiter Weg. Erst einmal habe ich weiterhin Bedienungsanleitungen für andere geschrieben. Hauptsächlich für Audio-Technik wie Interfaces, Keyboards und Mikrofone – und dabei viel über Bedienoberflächen und Benutzerführung gelernt. 

Genau das sind auch die Themen, die mich bei Smartphones und Tablets immer wieder auf die Palme bringen:
• Warum wird dies oder das nicht einfacher gelöst?
• Warum ist der Knopf für diese Funktion XY nicht immer am gleichen Platz?
• Was genau soll mir dieses komische Symbol oder diese Meldung sagen?
• Wieso sind wichtige Funktionen in verschachtelten Menüs versteckt?

Da ich all das nicht ändern kann (mich fragt ja keiner), wollte ich wenigstens eine Anleitung schreiben, die den Verständnis-Knoten entwirrt und die Bedienung ganz einfach und anschaulich erklärt. 

So als würde ich neben Ihnen stehen und Ihnen alles Schritt für Schritt zeigen: Tippen Sie hier, drücken Sie da, schieben Sie das nach links …

Die Idee

Grundlage dafür ist eine optische Darstellung der einzelnen Bedienschritte. Deshalb gibt es in meinen Anleitungen schon mal über 1.000 Bildschirmfotos. Und was soll ich sagen: Es funktioniert. Viele begeisterte Rückmeldungen von Lesern bestätigen das immer wieder.

Um all das umzusetzen, gehört auch eine gute Portion Hartnäckigkeit. Ja, ok. Manchmal bin ich ein Erbsenzähler, aber wenn’s nicht passt, dann passt’s halt nicht. Punkt!

Im zweiten Leben bin ich leidenschaftlicher Bergwanderer.
Immer dabei: Mein Hund Jamie. Eine ebenso bunte Mischung wie sein Herrchen …

Abenteuer Buchautor

Angefangen hat alles im Sommer 2013. Ich hatte meiner Mutter ein iPad geschenkt, damit sie mit Kindern und Enkeln in Verbindung bleiben kann. Das Problem: Sie hatte keinerlei Erfahrung und auch keinerlei Interesse an diesen „modernen Dingern“. Auch der Versuch, ihr einen PC schmackhaft zu machen, war schon Jahre zuvor kläglich gescheitert.

Deshalb war mir schnell klar: Das wird nicht einfach. Unterstützen sollte mich dabei eine vernünftige Bedienungsanleitung. Also habe ich bei Amazon die 5 am besten bewerteten Anleitungen für das iPad bestellt. Aber irgendwie waren alle nicht so, wie ich mir das vorstellte.

Und schon war ich wieder als persönlicher „Trainer“ gefragt – ein Telefonat nach dem anderen. Ich musste ganz viele Fragen beantworten – immer wieder. Das war für beide Seiten eine echte „Herausforderung“. 

Um das Erzählte zu festigen und nicht immer wieder das Gleiche erklären zu müssen, habe ich angefangen, einzelne Info-Blätter zu schreiben.

Ungefähr zur gleichen Zeit wollte ich mich beruflich neu orientieren und – wenn möglich – mich selbständig machen.

Zur Auswahl standen: Hüttenwirt, Hundetrainer oder Förster.
Und das nach 30 Jahren in der Technik! Schon seltsam, oder?

Der Gründerkurs

Um etwas mehr Klarheit zu finden, habe ich einen Gründerkurs bei der IHK besucht. Als ich dort meine Ideen vorgestellt habe, war die Resonanz – gelinde gesagt – zurückhaltend: „Ja, kann man machen. Ist jetzt nicht sooo spannend.“
Mehr oder weniger aus Verzweiflung habe ich dann die Erlebnisse mit meiner Mutter geschildert und dass doch „jemand“ dafür einfach mal eine vernünftige Anleitung schreiben sollte. Und ich das als studierter Technischer Redakteur bestimmt könnte.

Und siehe da, eine Welle der Begeisterung erfasste die Kursteilnehmer. Jeder schilderte sofort seine eigenen Erfahrungen mit dem Thema und wie froh er wäre, wenn es so eine einfache Anleitung endlich geben würde.

Und genau dieser eine Moment im November 2013 war die Geburtsstunde von Die!Anleitung.

Allerdings stellte sich schnell heraus, dass ich meine Erfahrungen aus den technischen Anleitungen nicht so einfach übertragen konnte. Und so bin ich mit den Entwürfen und dem iPad immer wieder losgezogen, um das Konzept mit Senioren zu testen.
Das Ergebnis: Die ersten Kapitel habe ich gefühlte 20 Mal umformuliert und neu gestaltet, bis es endlich funktioniert hat.

Anfang 2014

folgte dann die Existenzgründung als Autor im Eigenverlag. Und damit auch der Eintritt in eine mir bis dahin völlig unbekannte Welt des Buchverlagswesens mit all seinen speziellen Strukturen und Regularien. Dazu kamen dann noch Finanzierung, Druck, Lager, Vertrieb und viele andere Dinge, von denen ich bis dahin so gar keine Ahnung hatte.

Aber ich habe mich durchgebissen und im April 2014 mein erstes Buch mit dem Titel „Die.Anleitung für das Apple iPad“ veröffentlicht. Als ich nach kurzer Zeit schon 18 Exemplare verkauft hatte, konnte ich mein Glück gar nicht fassen. Ab sofort war ich offiziell Buchautor. Ja, das hört(e) sich gut an.

Mittlerweile bin ich mit meinen Anleitungen für Smartphones, Tablets und Apps erfolgreich am Markt angekommen und freue mich über die vielen positiven Rückmeldungen von begeisterten Anwendern. Auch wenn es immer wieder schwierige Momente gibt, habe ich die Entscheidung nie bereut.

Das gute Gefühl, Technik-Neulingen beim Start in diese faszinierende Welt der modernen Technik helfen zu können, ist einfach unbezahlbar.

Und ja, meine Mutter ist bis heute digital unterwegs – mit einem Smartphone, das sie aktiv nutzt. Wer hätte das gedacht?

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